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Alessandro Giorgi

Welchen Bezug hast du zu deiner Vergangenheit auf Sizilien?

Sizilien war bis zu meinem 26. Lebensjahr mein Zuhause und alles, was ich heute noch erfahre und tue, wird fast immer damit referenziert oder verglichen. Die Kontraste der Sommersonne, die Farben der explosiven Vegetation und die grosse Umarmung des Meeres, das alles umgibt; genau wie der wässrige Hintergrund, vor dem meine Figuren oft schweben.
Sizilien ist meine Heimat, die romantische Identifikation meiner Kindheit an der Südgrenze Europas die aber durch Migration, Modernisierung und Globalisierung eine neue, noch undefinierte Bedeutung erhält.

Wann spürst du eine Abneigung gegenüber der Digitalität?

Ich habe grosses Interesse an der Digitalisierung und sie ist in meinem Alltag, durch Instagram, AI-Chat und –Kommunikation, stark involviert. Nichts­destotrotz versuche ich, nur das Beste für mich daraus zu nehmen und nicht der Technik und deren Stil hinterherzurennen. Für mich ist die Ausdrucks­freiheit, die ich derzeit in physischen Werken finde, der digitalen weit überlegen. Vor allem bei dem meiner Meinung nach direktesten und narrativsten Ausdrucksmedium, das es gibt: der Zeichnung.

Warum findest du das Machen von Fehlern wichtig?

In unserem Leben gibt’s kein Cmd+Z / Strg+Z. Wir müssen uns mit unseren Aktionen und Gesten auseinandersetzen. Ich erinnere mich, dass man uns in der Schule immer gesagt hat, wir sollen nicht den Korrekturstift benutzen, sondern das falsche Wort oder die falsche Zahl durchstreichen und mit dem richtigen weiterschreiben. Deswegen sind auch die meisten meiner Zeichnungen nicht mit Bleistift gemacht, sondern Kugel­schreiber oder Marker. Warum sollte ich etwas löschen? Aus Angst oder Perfektionismus?

Alessandro Giorgi

1989 / München, DE

alessandro-giorgi.com

Werkschau

Malerei

2023-2024

Aufgewachsen auf Sizilien, prägte die Umgebung das spätere Schaffen von Alessandro Giorgi massgeblich. Eine Insel, die durch das Meer mit allem verbunden scheint. Ein Ort, der seit jeher vom Zusammenleben verschiedener Kulturen geprägt wird. Alessandro Giorgi betrachtet die Welt als einen Ort der Verbundenheit und lässt in seinen Werken Figuren mit der Umgebung verschmelzen. Der gelernte Architekt verabschiedete sich von der jahrelangen Arbeit am Bildschirm und wendet heute im visuellen Kontext ausschliesslich analoge Techniken an. Im Analogen findet er die Ruhe, den Zufall und die Fehlerhaftigkeit. Im Digitalen hingegen tritt er in den sprachlichen Austausch und führt regelmässig längere Gespräche mit Künstlicher Intelligenz.

Delfino Fidel

Alessandro Giorgi

Géraldine Heller

Julia Hürlimann

Severin Hallauer

Marc M. Lauber

Florian Maritz

Vera Mattmann

Marlène Pichler

Chiara Sarbach

Catherin Schöberl

Cynthia Villiger

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